Schnuppervorlesung im Fach Informatik: Robotik – Megatrends der Zukunft

Am Mittwoch, 09.12.2020, war es soweit. Trotz der aktuellen Corona-Situation wurde durch eine digitale Schnuppervorlesung aus dem Bereich der Robotik gelebtes Schulleben möglich.

In einer Kurzvorstellung wurden von Marvin Streich die Studienfelder der HDBW aufgezeigt. Ein Studium wird in der BWL, dem Wirtschaftsingenieurwesen, dem Maschinenbau und der Wirtschaftsinformatik angeboten (Bachelor und Master).

Martin Streich, HdBW

Der Dozent Prof. Dr. Dominik Bösl brachte viel Praxiserfahrung mit und hat Philosophie promoviert hat und langjährige Berufserfahrung in der Robotik mitbringt.

Provokante Fragen wurden gestellt: Was erwartet uns – Terminator oder Robo-Butler?
Unser Wunsch ist es, die Zukunft vorhersagen zu können, so wie es früher mit einem chinesischen Stäbchenset gemacht wurde. Wenn wir einen Computer bauen, der leistungsfähig genug ist, jedes Atom und Molekül im Universum zu modellieren/abzubilden/simulieren – dann könnten wir auf einmal die Zukunft vorhersagen/berechnen.

Trends vorherzusagen ist sehr schwer. Die Felder Mode, Zeitgeist, Wirtschaft, Technologie, Gesellschaft und Natur sind einem Wandel unterworfen. Man spricht von Megatrends, wenn die Trends globale Auswirkung haben und die gesamte Menschheit für mehr als 25 Jahre beschäftigen.

Mit einem kurzen historischen Abriss, wurde gezeigt, welchen Fehleinschätzungen hinsichtlich von Entwicklungen wir bzw. führende Wissenschaftler wie u.a. Bill Gates unterlagen.

Im Jahre 1830 stellte die Geschwindigkeit eine scheinbar große Hürde für den Transport von Menschen dar. Man befürchtete, dass man bei über 30 km\h stirbt. Dem Radio wurde ursprünglich ebenso wenig eine Chance gegeben (1897) wie dem späteren Rechner von IBM etc. Für die Zukunft wird erwartet, dass sich Geschlechter-Klischees auflösen, dem Diversity-Trend Rechnung zu tragen ist und Klimawandel, Ressourcenknappheit (Helium z.B. in der Chip-Herstellung) und Urbanisierung neben der Globalisierung, dem Sicherheitsbedürfnis und dem Wissen über komplexe Sachverhalte im Anthropozän unser Leben bestimmen. Vorstellbar sind geschlossene Ressourcen-Kreisläufe wie ein Pfand auf unser Auto. Vorhersagbar sollte dann auch sein, welche Dinge ein Stadtviertel wann benötigt, um die Logistik schneller zu machen. Module könnten zum Beispiel bereits vor Ort liegen und dort zum Endprodukt passend zusammengebaut werden.

Auch die Mobilität wird genauer in den Blick genommen. Noch machen ca. 75% aller Jüngeren einen Führerschein in Deutschland, in Mexiko-Stadt liegt dieser Wert nur noch bei 45 %. Ein Auto ist teuer und wird durch Staus etc. gebremst, es gilt für die Älteren noch als Statussymbol. Das Zukunftsauto wird ein leicht zu reinigendes übertragbares Vehikel sein, welches man flexibel nutzt und in welchem autonom gefahren wird.

Die Generation Robotic gibt es bereits – Robotic Native. Sie prägt die Zukunft entscheidend mit. Dazu wurde ein Modell der vier Revolutionen in der Robotik gezeigt. Zu Beginn werden Roboter noch in Käfige wegen der Sicherheitsrisiken, z.B. in der Montage, gepackt.
Roboter der Zukunft werden uns in der Arbeit stärker nicht nur unterstützen. Sie wissen, was wir wollen und verstehen uns, sie sind Kollegen. Die Unterscheidung von Menschen und Maschine wird zunehmend aufgelöst. Diese Fortentwicklungen fordern kluge Produktentscheidungen in der Zukunft der Automobilindustrie und bergen Risiken.

Wir bedanken uns für einen sehr spannenden und informativen Vortrag!

Evelin Bucksch (Dezember 2020)